Abenteuerliches Vergnügen im Heißluftballon
„Im Logenplatz des Himmels“
Geadelt: Karl-Heinz Finsterer (Eime), Hannelore Futterer (Elze), Annette Witte (Gerzen), Günter und Annegret Hänsch (Föhrste)
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Gronau (ds) „Glück ab und gut Land“, begrüßte der Heißluftballon-Pilot Klaus Knorr vom „Perspetkive- Ballonteam“ (Inhaber Heiner Rodewald, Hannover) startklar im Weidenkorb seine Gäste Karl-Heinz Finsterer (Eime), Hannelore Futterer (Elze), Annette Witte (Gerzen), Günter und Annegret Hänsch (Föhrste) auf dem freien Feld hinter dem Wasserwerk bei Alfeld/ Eimsen. Die Sicherungsleine, die die hohe Nylonhülle mit Mühe am Boden hält wird gelöste. Mit vier Meter pro Sekunde steigt der Heißluftballon dem Himmel entgegen, noch einmal faucht der propangasbetriebene Brenner, dann herrscht in 150 Metern eine ungewohnte Stille.
Von den Geräuschen am Boden ist nichts mehr zu hören. Kein kalter Windzug schmälerte das einmalige Erlebnis am letzten Samstag: Ein Heißluftballon ist genauso schnell, wie der Wind, von dem er getrieben wird. Deshalb weht im Ballonkorb fast kein Lüftchen. „Aus dieser Vogelperspektive schrumpfen die Dörfer auf Schuhschachtelgröße, die vielfarbigen Felder und Wälder vereinen sich zu einer riesigen Patchworkdecke, jeder spürt das Gleiten, Schweben und die Schwerelosigkeit. Dabei lässt das sanfte, ruhige Fahren in der Leichtigkeit des Himmels, einen schnell die Alltagssorgen vergessen“, so die angehenden Aeronautiker. Obwohl sich der Ballon an diesem Tag mit neun Stundenkilometern durch dich Luft in Richtung Gronau bewegt, will der geschulte Pilot seine Reise durch den Äther als Fahrt und nicht als Flug verstanden wissen. Denn: Eine physikalische Regel besagt, dass alles, was leichter als die Luft ist, nicht fliegt sondern fährt, sagt Klaus Knorr während er den Gasbrenner aufbrüllen lässt, um den Heißluftballon auf Höhe zu halten.
Nach etwa anderthalb Stunden, mit romantischen Blick auf die Sieben Berge, die Flüsse und Bäche, die sich wie bunte Bänder durch das Leinebergland schlängeln, ist die Fahrt mit dem Wind fast vorbei und die bunte Nylonkugel beginnt zu sinken. Den „Erdbewohnern“ die am Gronauer Stadtpark wohnen, kommt es vor, dass sie fast die Baumspitzen streift. Gleichzeitig sucht der Pilot nach einem geeigneten Landeplatz, überfährt die Bethelner Landstraße in Richtung Uthberg. Auf dem freien Feld neben den ehemaligen Tonkuhlen hüpft der Weidenkorb wie ein Ball über den Boden, das Peddigrohr-Geflecht knarrt, dann steht der Ballon- Mutter Erde hat ihre fünf Ausreißer wieder.
Sanfte Landung und Ballonfahrertaufe
Gerade dem Weidenkorb entstiegen, erfolgte die traditionelle Ballontaufe. Klaus Knorr: „Mit dem Feuer, das uns trägt, dem Wasser, das wir lieben, und zu der Erde, auf die wir gern gesund zurückkehren wird der Erstgefahrene in den Adelsstand der Ballonfahrer aufgenommen“. Ein kleines Haarbüschel wurde mit dem Feuerzeug angesengt, mit einem Schluck Sekt und Erde gelöscht. Dann wurden alle entweder zur Freifrau, Baronin, Lord oder Graf urkundlich in den Stand der „Blaublütigen“ erhoben. Bevor die Verwunderung zu groß wird, erklärt der Chefpilot warum: „Kurz nach dem ersten Ballonaufstieg durch die Brüder Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfiere im Jahr 1783 untersagte Ludwig der XVI. dem Volk mit Mongolfieren zu reisen. Die Luftfahrt sollte das Privileg des Adelsstandes bleiben. Aus diesem Grund werden die Passagiere nach der ersten Ballonfahrt auch heute noch feierlich in den Adelsstand aufgenommen. „Das war bestimmt nicht meine letzte Fahrt, sagte Günter Hänsch, alias „Lord Günter durch die Abendsonne schwebender Aeronautiker über Wolken, Wiesen und Auen- zur sanften Landung“. Mit den Experimenten der Montgolfieres hat die Ballonfahrt von heute nicht mehr viel zu tun. Direkt vor jeder Fahrt wird der Wetterbericht eingeholt, ebenso verfügt jeder Ballon neben Höhen-, Wind- und Fahrtgeschwindigkeitsmesser, Funksprechgerät und über Satellitenpeilung, mit der der Standort auf fünf Meter genau bestimmt wird.
Der Austausch über die gemeinsamen Eindrücke der Luftreise im Anblick des Sonnenunterganges, das gemeinsame verpacken der Ballonhülle und des Weidenkorbes auf einen Anhänger des „Perspektive-Ballonteams“ rundeten dieses einmalige Erlebnis ab.
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